Damit bleiben die Einnahmen aus Kirchensteuermitteln für die Gemeinden praktisch auf dem Niveau diesen Jahres. Für die Gemeinden bedeutet das faktisch, dass sie auch im nächsten Jahr den Gürtel enger schnallen müssen, denn die laufenden Kosten z.B. für Gehälter, Energie und Verbrauchsmittel steigen weiter. Trotzdem zeigte sich der Vorsitzende des Finanzausschusses des Evangelischen Kirchenkreises, Klaus Ostermann, bei der Einbringung des Haushaltes zufrieden mit den Zahlen. Er erinnerte die Synodalen daran, dass noch vor wenigen Jahren ein erheblicher Rückgang der Kirchensteuerzahlen prognostiziert worden war, der aber so noch nicht eingetreten ist.
Erster Bericht von Superintendent Schmitt
Bevor sich die Synodalen mit dem Haushalt für das kommende Jahr befassten, hielt der im Sommer neu gewählte Superintendent des Evangelischen Kirchenkreises Schwelm, Pfarrer Hans Schmitt, seinen ersten Synodenbericht. Er erläuterte u.a., dass er im Kirchenkreis ein reges Gemeindeleben wahrnimmt, das jedoch von immer weniger Personen verantwortet wird. Das habe zur Folge, dass sich immer mehr Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter überfordert fühlten. Schmitt verglich ihre Situation mit einem Holzkreisel, der sich auf der Stelle dreht. Superintendent Schmitt hob besonders die Situation in der Evangelischen Kirchengemeinde Haßlinghausen-Herzkamp-Silschede hervor. Durch die Pensionierung von Pfarrer Manfred Berger und den plötzlichen Tod von Pfarrer Manfred Hafer sei die Zahl der Pfarrer in diesem Jahr von fünf auf drei geschrumpft. Hinzu komme, dass Pfarrer Thomas Bracht nur noch mit einer halben Stelle in der Gemeinde tätig sei, da er auf Kirchenkreisebene mit der Notfallseelsorge und der Partnerschaftsarbeit stark eingebunden ist. Deshalb sei es erfreulich, dass am 1. Februar 2013 Pfarrer Michael Hayungs die Nachfolge von Pfarrer Berger antrete, erklärte der Superintendent.
Schwerpunktthema „Familie heute“
Im Anschluss an die Finanzberatungen stellte Superintendent Schmitt die neue Hauptvorlage der Evangelischen Kirche von Westfalen (EkvW) vor. Die Gemeinden der EkvW werden sich im kommenden Jahr schwerpunktmäßig mit dem Thema „Familie heute“ befassen. „Das Anliegen der Hauptvorlage, die auf der Landessynode der EkvW im November vorgestellt wurde, ist die Stärkung der Familie“, erklärte Superintendent Schmitt. „Dabei geht es zunächst darum, sich bewusst zu machen, was wir unter Familie verstehen, welche Leitbilder der Bibel und welche Traditionen unser Familienbild bestimmen und was das für uns heißt.“ Superintendent Schmitt erläuterte, dass der Hauptvorlage ein funktionaler Begriff der Familie zugrunde läge und sie Familie als einen Ort definiere, wo Menschen füreinander Verantwortung übernehmen. Er lud die Gemeinden ein, das Thema in den Presbyterien, Gruppen und Kreisen zu behandeln und zu bedenken: „Ich wünsche uns allen anregende Debatten und freue mich auf das Zusammentragen der Ergebnisse auf der Sommersynode 2013.“
Fair geht vor – auch bei Grabsteinen
Pfarrer Dietrich Weinbrenner vom Amt für Mission, Ökumene und Weltverantwortung der EkvW stellte zum Ende der Synode einen Flyer vor, der in einer Arbeitgruppe der Evangelischen Kirchenkreise Hagen, Hattingen-Witten, Dortmund und Lünen sowie Schwelm erarbeitet wurde. Unter dem Titel „Fair geht vor – auch bei Natur- und Grabsteinen“ möchten die Initiatoren die Bevölkerung sensibilisieren, Grabsteine zu kaufen, die in Europa gebrochen werden, da hier sicher gestellt sei, dass keine Kinder wie in den Steinbrüchen in Indien, China und Vietnam, aus denen die meisten Grabsteine kommen, bei der Gewinnung der Steine eingesetzt werden.
Superintendent Hans Schmitt schloss am Ende die Sitzung mit der Bitte um den Segen Gottes und lud die Synodalen zur nächsten Sitzung der Kreissynode am 22. Juni 2013 ein. (HB)