Neben den Beratungen zur Finanzverteilung im Kirchenkreis und zu den Haushaltsplänen des Kirchenkreises und den Berichten von der Landessynode standen Wahlen im Mittelpunkt der Synode, die im Gemeindehaus an der Johanneskirche in Voerde stattfand.
Nach dem Wechsel von Pfarrer Kai Hegemann in die Evangelische Wiese-Georgs-Kirchengemeinde Soest, war nicht nur die Pfarrstelle in Herzkamp vakant. Pfarrer Hegemann war auch als Scriba Mitglied des Kreissynodalvorstandes des Evangelischen Kirchenkreises Schwelm.
Der Kirchenkreis wird von der Kreissynode und in ihrem Auftrage vom Kreissynodalvorstand geleitet.
Der Kreissynodalvorstand besteht aus
- der Superintendentin oder dem Superintendenten
- der Assessorin oder dem Assessor
- der oder dem Scriba
· und sechs weiteren Mitgliedern (Synodalälteste), wobei für ein Mitglied der Bereich der synodalen Dienste berücksichtigt werden soll.
Der Nominierungsausschuss des Kirchenkreises hatte der Kreissynode für die Position des Scriba des Evangelischen Kirchenkreises Schwelm Herrn Pfarrer Uwe Rahn zur Wahl vorgeschlagen. Diesem Votum folgte die Synode einstimmig.
Ebenso einstimmig wählte die Synode Dr. Thomas Künzel zum Stellvertreter des 4. Synodalältesten. Diese Nachwahl war notwendig geworden, weil Frau Bianca Odenthal aus persönlichen Gründen aus diesem Ehrenamt ausgeschieden war.
Der bisherige Finanzkirchmeister der Evangelischen Kirchengemeinde Voerde in Ennepetal, Herr Manfred Thielitz, war auch Mitglied des kreiskirchlichen Finanzausschusses. Aus Altersgründen musste Thielitz im November aus diesen Ämtern ausscheiden. Die Synode wählte die neue Finanzkirchmeisterin der Voerder Gemeinde, Frau Cornelia Jähnke, als Nachfolgerin von Herrn Thielitz ebenfalls einstimmig in den Finanzausschuss.
Mangel an Pfarramtsbewerberinnen und -bewerbern
Zuvor hatten Dr. Maria Magdalena Weber, Superintendent Hans Schmitt und Michael Fallenstein von der Landessynode der Evangelischen Kirche von Westfalen berichtet. Frau Dr. Weber berichtete über die Beratungen zur Sterbehilfe, die sehr intensiv auf der Landessynode geführt worden war. Michael Fallenstein begrüßte den Beschluss der Landessynode, dass gleichgeschlechtliche Paare, die in einer eingetragenen Lebenspartnerschaft leben, ab jetzt öffentlich in einem Gottesdienst gesegnet werden können. Superintendent Schmitt griff das Grußwort von Landeskirchenrat Dr. Wolfram von Moritz auf, der zu Beginn der Kreissynode gebeten hatte, die Suche nach geeigneten jungen Menschen für das Pfarramt zu intensivieren. Superintendent Schmitt wies noch einmal ausdrücklich darauf hin, dass die Zahl der jungen Menschen, die ein Theologiestudium mit dem Berufsziel Pfarrerin/Pfarrer beginnen würden, nicht den Bedarf der nächsten Jahre decken würde: „Wir werden ein massives Personalproblem bekommen, wenn es uns nicht gelingt, mehr Menschen für den Pfarrberuf zu begeistern.“
Stabiles Kirchensteueraufkommen
Der Vorsitzende des kreiskirchlichen Finanzausschusses, Klaus Ostermann, machte in seiner Einbringung zum Haushalt 2015 deutlich, dass die Kirchensteuereinahmen von der Konjunktur stark abhängig sind: „Die Konjunktur gleicht im Moment den Mitgliederschwund aus. Bricht die Konjunktur ein, trifft uns das besonders hart“. (Die Kirchensteuerzuweisung an den Kirchenkreis richtet sich nach der Zahl der Gemeindeglieder. Der Evangelische Kirchenkreis Schwelm verliert jährlich ca. 1.000 Gemeindeglieder. – Anm. d. Red.) Ostermann wies auch darauf hin, dass die Kirchengemeinden im Jahr 2016 mit Mindereinnahmen in Höhe von knapp 120.000,-- Euro rechnen müssen, da ab dem Jahr keine Rücklagenentnahmen von Seiten des Kirchenkreises mehr möglich seien.
Der von der Kreissynode verabschiedete Haushalt sieht vor, dass die Kirchengemeinden im kommenden Jahr 1.924.368,-- Euro zugewiesen bekommen. In diesem Jahr betrug die Verteilsumme 1.923.039,-- Euro. Die Kosten für die Pfarrbesoldung steigen von 1.927.000,-- Euro in 2014 auf 1.968.000,-- Euro im Jahr 2015. Die Kreissynodalkasse, also der Haushalt des Kirchenkreises, wird mit Einnahmen und Ausgaben in Höhe von 1.870.676,-- Euro (2014: 1.833.000,-- Euro) festgestellt. Auch wenn sich die Zahlen in den einzelnen Haushalten nicht groß verändert haben, heißt das doch, dass die Gemeinden weiter sparen müssen, da sich die Ausgaben allein schon aufgrund steigender Personalkosten erhöhen werden.
Zum Ende der Tagung bedankte sich Superintendent Schmitt bei der Evangelischen Kirchengemeinde Voerde in Ennepetal für ihre Gastfreundschaft und schloss die Sitzung mit der Bitte um den Segen Gottes. (HB)