„Ein leichter Zugang für alle Menschen, ob alt, ob jung, ob mit oder ohne Handicap – die Türen offen: so haben wir vom Hospiz Emmaus uns einmal den Eingang dieses Gebäudes gewünscht: ein Zugang ohne Barrieren, damit – im übertragenen Sinne – auch die Schranken gegenüber den schwierigen Lebensthemen Krankheit, Sterben und Tod fallen oder abgebaut werden können. Leicht zugänglich, Licht und Luft von allen Seiten, und ein Dach über dem Kopf, das beschützt und beschirmt und unter dem Menschen zusammenkommen können, Beratung und Begleitung erfahren können – so ist dieses Gebäude ausgedacht und konzipiert. Und es hat Gestalt angenommen“, erklärte die 1. Vorsitzende des Ökumenischen Hospizverein Emmaus e.V., Pfarrerin Anne Braun-Schmitt in ihrer Rede anlässlich des Richtfestes des neuen Hospizzentrums, das im Gevelsberger Stadtteil Vogelsang entsteht.
Einzigartiges Projekt
Seit seiner Gründung im Jahr 1994 ist der ambulante Hospizdienst des Ökumenischen Hospiz Emmaus ständig gewachsen. Neben den Sterbe- und Trauerbegleitungen, die hauptsächlich durch ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter geleistet werden, ist auch die Beratungsarbeit gewachsen. Da die jetzigen Räumlichkeiten in der Hagener Straße 130 für gehbehinderte und ältere Menschen nur schwer oder gar nicht zugänglich sind und das Platzangebot dort begrenzt ist, hat der Vorstand des Hospizvereins über zwei Jahre lang erfolglos neue geeignete Räumlichkeiten gesucht. Im vorletzten Jahr erwarb der Verein von der Stadt Gevelsberg dann das Grundstück Hagener Straße 335 im Stadtteil Vogelsang. Auf dem Gelände gegenüber von Haus Maria Frieden entsteht jetzt ein in Nordrhein-Westfalen einzigartiges Beratungs-, Begleitungs- und Begegnungszentrum.
Dank für Hilfe und Zuspruch
„Heute feiern wir Richtfest - eine wichtige Etappe, auch um Danke zu sagen“, eröffnete Anne Braun-Schmitt in ihrer Rede eine lange Dankesliste: „Wir danken allen, die die Idee mit nach vorne gebracht haben: Hospizvereinsmitglieder und -Sympathisanten, den Ehrenamtlichen und Hauptamtlichen, den Patientinnen und Patienten und ihren Angehörigen. Wir danken dem Architekturbüro Brochheuser, der Baufirma Bamberger und der Zimmerei Lüddecke. Unser Dank gilt unseren kommunalen und regionalen Politikerinnen und Politikern: Bürgermeister Claus Jacobi, Landrat Arnim Brux, MdL Hubertus Kramer und MdB Rene Röspel, die im Vorfeld geholfen haben, dass es ein Grundstück und Gelder gibt, um dieses Gebäude zu finanzieren.“
Überwältigt zeigte sich die 1. Vorsitzende des Hospizvereins von den zahlreichen Einzelspenden. „Sie zeigen, wie ernst das Anliegen des Hospizdienstes vielen Mitmenschen ist und wie gut verankert die Arbeit im südlichen EN-Kreis ist.“ Ähnlich verstehe sie auch die finanzielle Unterstützung durch Institutionen wie den Taubenvätern in Gevelsberg, der Noss-Haas-Stiftung und den Sparkassen Gevelsberg, Ennepetal-Breckerfeld und Sprockhövel. Pfarrerin Braun-Schmitt bedankte sich ebenso bei dem Evangelischen Kirchenkreis Schwelm und bei der Propsteipfarrei St. Marien für die finanzielle Unterstützung. „Und last not least fand unser Anliegen, ein Bildungs-, Begegnungs-, Beratungszentrum zu bauen, auch Gehör bei zwei großen überregionalen Förderern: der Stiftung Wohlfahrtspflege (NRW) und der Stiftung Deutsches Hilfswerk (Gelder der Fernsehlotterie). Da hatten wir gute Fürsprecher und danken allen sehr.“ Zum Schluss ihrer Rede dankte Anne Braun-Schmitt dem vereinsinternen Bauauschuss, dessen Mitglieder in den letzten Monaten sehr viel Zeit und Energie in die Begleitung der Baumaßnahme investiert haben: Pastor Ulrich Bauer, Helma Dannenhöfer Vogt, Dietrich Graf und Dörthe Wiese.
Einzug im September geplant
Wenn aufgrund des Wetters keine Verzögerungen beim Bau des Hauses auftreten, ist der Einzug in das neue Domizil des Ökumenischen Hospiz Emmaus für den September 2014 geplant. (HB)