EvangelischeEv. Kirche in Ennepetal, Gevelsberg, Haßlinghausen, und Schwelm

Die Würde des Menschen ist unantastbar

Die Kreissynode des Ev. Kirchenkreises hat am Samstag, den 8. Juni eine Stellungnahme gegen Rassismus und Antisemitismus verabschiedet.

Die Kreissynode des Ev. Kirchenkreises Schwelm hat am Samstag, den 8. Juni eine Stellungnahme gegen Rassismus und Antisemitismus verabschiedet.

Öffentlichkeitsreferent Harald Bertermann hatte die Stellungnahme, die er zusammen mit Superintendent Andreas Schulte und André Hagemeier verfasst hatte, auf der Synode eingebracht. Dabei betonte er, dass er zutiefst davon überzeugt sei, „dass wir als Kirche, dass wir als Christen nicht schweigen können und dürfen, wenn wir Tendenzen und Strömungen in unserer Gesellschaft und erst recht in unserer Kirche wahrnehmen, die Artikel 1 unseres Grundgesetzes einschränken oder gar negieren wollen.“

Die unantastbare Würde des Menschen und die Nächstenliebe müssten „oberste Maxime unseres Lebens, unseres Glaubens und unseres Handelns sein.“

Im Anschluss an die Einbringung diskutierte die Synode über den Entwurf einer Stellungnahme und verabschiedete den von Bertermann eingebrachten Text:

    

„Liebe deinen Nächsten wie dich selbst!“ (Markus 12, 31)

Stellungnahme der Kreissynode des Ev. Kirchenkreises Schwelm

„Völkisch-nationale Gesinnungen und menschenverachtende Haltungen und Äußerungen sind mit den Grundsätzen des christlichen Glaubens in keiner Weise vereinbar. […] In diesen Zeiten, in denen Rechtsextremisten die Grundwerte unseres Zusammenlebens infrage stellen, ist eine klare und gemeinsame Haltung der Kirchen wichtig“, schreibt die amtierende Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Bischöfin Kirsten Fehrs am 25. Februar 2024.

Die Kreissynode des Ev. Kirchenkreises Schwelm schließt sich diesem Votum an und erklärt:

•          Wir warnen vor der Wahl rechtsextremer Parteien, weil sie Minderheiten ausgrenzen und die Demokratie gefährden. Wir rufen deshalb bei den anstehenden Wahlen alle Wahlberechtigten dazu auf, ausschließlich Parteien zu wählen, die sich für eine offene Gesellschaft, eine Gesellschaft der Vielfalt und eine lebendige Demokratie einsetzen.

•          Rassismus und Antisemitismus ist mit einem kirchlichen haupt- und ehrenamtlichen Dienst sowie mit der Bekleidung von kirchlichen Ämtern unvereinbar.

•          Wir verurteilen jegliche Form von Gewalt in der politischen Auseinandersetzung in unserer Gesellschaft.

Von unserem christlichen Menschenbild geleitet suchen wir den Dialog auch mit Andersdenkenden. Wir übernehmen dabei Verantwortung für Antidiskriminierungs- und Gewaltpräventionsarbeit und gehen gegen diskriminierende Ressentiments in unseren eigenen Reihen vor.

In diesem Sinne schließen wir uns dem Aufruf der Deutschen Bischofskonferenz an: „Die Menschenwürde ist der Glutkern des christlichen Menschenbildes und der Anker unserer Verfassungsordnung. Leisten wir alle Widerstand, wenn Menschenwürde und Menschenrechte in Gefahr geraten! Engagieren wir uns für die freiheitliche Demokratie!“