Der wohl bekannteste Menschenrechtsverteidiger aus Papua/Indonesien kommt zu seinem ersten Deutschlandbesuch nach Schwelm. Auf Einladung der Schwelmer Amnesty-Gruppe und des Wuppertaler West-Papua-Netzwerkes wird Filep Karma am Mittwoch, 10. Mai 2017, ab 19 Uhr über die Menschenrechtslage in seinem Land und darüber, wie es ihm während seiner Haftzeit ergangen ist, berichten.
Dass er nach Schwelm kommt, ist kein völliger Zufall. Die Schwelmer Amnesty-‐‑Gruppe hatte 10.000 Unterschriften für seine Freilassung gesammelt. Der ehemalige Regierungsbeamte Filep Karma nahm am 1. Dezember 2004 an einer friedlichen Demonstration in der Stadt Abepura, der indonesischen Provinz Papua, teil. Die Demonstration, an der 200 Personen teilnahmen, wurde von der Polizei gewaltsam mit Schlagstöcken niedergeschlagen. Nach dem Hochheben einer Papua-‐ Flagge wurde Filep Karma inhaftiert und im Mai 2005 zu 15 Jahren Gefängnis verurteilt. Ebenso wurde der Student Yusak Pakage, der ebenfalls demonstriert hatte, zu 10 Jahren Gefängnis verurteilt.
Sofort setzten sich weltweit Menschenrechtsaktivisten für ihre Freilassung ein. Wohingegen die Freilassung von Yusak Pakage im Juli 2010 erreicht werden konnte, wurde Filep Karma erst am 19. November 2015 durch den indonesischen Staatspräsidenten begnadigt.
Seit vielen Jahren unterhält der Evangelische Kirchenkreis Schwelm eine enge Partnerschaft zu Partnerkirchen in Papua. Die heimische Amnesty-‐‑Gruppe arbeitet verstärkt zur Menschenrechtslage in der indonesischen Provinz Papua.
Wer aus erster Hand von der Menschenrechtslage in Papua und wie es Filep Karma in den elf Jahren seines Lebens in der Haft ergangen ist, erfahren möchte, ist herzlich zur Diskussionsveranstaltung mit Filep Karma am 10. Mai 2017 um 19 Uhr eingeladen. Der Eintritt ist frei.