EvangelischeEv. Kirche in Ennepetal, Gevelsberg, Haßlinghausen, und Schwelm

Nachhaltig, ökologisch und innovativ

25 Teilnehmer*innen eines Friedhofsseminars für neue Mitarbeitende in der kirchengemeindlichen Friedhofsverwaltung und im gärtnerischen Bereich, das von der Evangelischen Kirche von Westfalen (EKvW) veranstaltet wird, haben am 7. Januar im Rah-men einer Exkursion den Evangelischen Friedhof an der Oehde in Schwelm besichtigt.

Eine Seminargruppe der Evangelischen Kirche von Westfalen machte sich am 7. Januar ein Bild vom Evangelischen Friedhof in Schwelm.

Während des Rundgangs war immer wieder auch Zeit, auf individuelle Fragen der Teilnehmer*innen einzugehen.

Die Mitglieder der Besuchergruppe folgten interessiert und beeindruckt den Ausführungen von Jörg Klesper und Elke Schreiber.

Der Leiter des Friedhofsteams Jörg Klesper begrüßte zusammen mit Elke Schreiber aus der Friedhofsverwaltung der Evangelischen Kirchengemeinde Schwelm die Seminargruppe, die von Ulrike Jurczik, Sachbearbeiterin Friedhofswesen der EKvW, geleitet wurde.

  

Naturnahe Gräber und recycelte Grabsteine

Klesper und Schreiber betonten, dass der Beschluss, sich an der Initiative „Evangelischer Friedhof - Ort der Hoffnung“ zu beteiligen, einer von vielen Schritten sei, den Friedhof Oehde zukunftsweisend zu gestalten.

Eine besondere Herausforderung sei für das Friedhofsteam, moderne Grabfelder in der alten Friedhofsstruktur einzubinden. Dass und wie das gelingt, zeigten Klesper und Schreiber an verschiedenen Grabfeldern. „Die Menschen wollen heute pflegeleichte Gräber“, erklärte Klesper den interessierten Besucher*innen. „Deshalb und auch aus ökologischen Gründen setzen wir auf naturnahe Gräber.“

Überhaupt spiele Ökologie und Nachhaltigkeit eine große Rolle bei der Gestaltung des Evangelischen Friedhofs in Schwelm. Das zeige sich, so Klesper, auch u.a. daran, dass er und sein Team verstärkt recycelte Grabsteine nutzen. So konnte er der Besuchergruppe eine Wasserstelle aus recycelten Grabmalen zeigen.

  

Großen Wert legt das Friedhofsteam zudem auf die Besucher- und Nutzerfreundlichkeit der Friedhofsanlage. Als Beispiel dafür zeigten Klesper und Schreiber der Besuchergruppe den „Garten der Lichter“. „Diese Gräberfelder haben wir als Hochbeet auf alten Familiengruften angelegt“, erklärte Klesper. „Die Angehörigen müssen sich hier bei der Pflege der Gräber nicht mehr so weit nach unten bücken, was sehr geschätzt wird.“ Der „Garten der Lichter“ ist Teil der „Ruhegärten Schwelm“, die von verschiedenen Themengrabfeldern gebildet werden.

Die Besuchergruppe zeigte sich sichtlich beeindruckt von dieser Gestaltung und dem Gesamteindruck des Friedhofes. So lobte ein Teilnehmer auch die sauberen Wege, die weitgehend frei von Moos sind. Auch die Leiterin der Gruppe, Ulrike Jurczik attestierte der Ev. Kirchengemeinde Schwelm, dass sie mit ihrem innovativen Friedhofskonzept auf einem sehr guten Weg in Richtung Zukunftsfähigkeit des Friedhofs sei.

   

Info Evangelischer Friedhof - Ort der Hoffnung Kampagne der Landeskirchen in Nordrhein-Westfalen

(von Andreas Duderstedt, Stabsstelle Kommunikation der EKvW)

Am Ewigkeitssonntag, 25. November 2018, hat die Evangelische Kirche von Westfalen gemeinsam mit den beiden anderen Landeskirchen in NRW die Initiative „Evangelischer Friedhof - Ort der Hoffnung“ gestartet. Ziel ist es, den evangelischen Friedhof von seinem Kern aus neu zu denken und die Hoffnung, die Christenmenschen antreibt, mit Leben zu füllen und auf dem Friedhof sichtbar und spürbar zu machen.

Gemeinden, die sich an der Initiative beteiligen, legen deshalb Wert auf eine besondere Friedhofsgestaltung, einen liebevollen Umgang mit trauernden Angehörigen sowie auf würdevolle Bestattungen. Wenn Verstorbene keine Angehörigen haben, gehen Gemeindemitglieder zur Beerdigung. Viele Friedhöfe haben ein Grabfeld für „Sternenkinder“: Tot- und Fehlgeburten können hier beerdigt werden. Oder die Friedhofskapellen werden so gestaltet, dass Trauernde dort Ruhe und Besinnung finden können. Auf Gehwegen regen Stelen mit Bibelversen zum Nachdenken an. Die Landeskirche unterstützt Gemeinden, die sich auf den Weg machen, etwa durch Fortbildungen, Gestaltung von Schildern und Drucksachen sowie in organisatorischen Fragen. Hilfe erhalten auch Gemeinde, die sich in Trauerbegleitung engagieren und Friedhöfe ins Gemeindeleben einbeziehen, beispielsweise durch Andachten auf dem Friedhof und Besuch von Gemeindegruppen.

Präses Annette Kurschus, leitende Theologin der Evangelischen Kirche von Westfalen: „Auf unseren Friedhöfen ist mehr als Abschied und Erinnerung, hier ist mehr als Tränen und Schmerz. Hier trifft die unendliche Wirklichkeit Gottes voller Kraft und Leben auf die menschliche Wirklichkeit des Endlichen und Vergänglichen. ‚Jetzt‘ und ‚Noch nicht‘ begegnen einander. Schmerzlich und tröstlich. Verwirrend und hoffnungsvoll.“

Rund 60 von 328 evangelischen Friedhöfen in Westfalen sind inzwischen „Orte der Hoffnung“. Zahlreiche weitere haben sich bereits auf den Weg gemacht und werden es in absehbarer Zeit sein.

Orte der Trauer und Hoffnung, Orte der Erinnerung, Orte der Verkündigung Evangelische Friedhöfe sind Orte der Trauer und der Hoffnung. Christen leben von der Kraft dieser Hoffnung: Jesus hat den Tod besiegt und ist wieder lebendig geworden. Deshalb soll der Tod nicht das letzte Wort haben. Schmerz und Trauer nach dem Tod eines Menschen begegnen auf dem Friedhof der Zuversicht, dass die Verstorbenen bei Gott geborgen sind und dort ewige Heimat finden. Dies hat Christinnen und Christen zu allen Zeiten Trost gespendet. Evangelische Friedhöfe sind Orte der Erinnerung. Hier lassen sich noch einmal Glück und Last mit dem Menschen fühlen, der den Hinterbliebenen nahe war. Trauer und Schmerz und auch das Loslassen haben hier ihren Raum. Evangelische Friedhöfe sind Orte, an denen Christinnen und Christen von ihrem Glauben erzählen und Gottesdienste feiern. Durch christliche Symbole wie zum Beispiel das Kreuz werden Friedhöfe zu unverwechselbaren Orten. Trauergottesdienste und Gottesdienste am Ewigkeitssonntag (Totensonntag) und zu Ostern erinnern an die Auferstehung Jesu: Hier wird das wichtigste Wunder der Bibel verkündet.

Weitere Infos: www.ort-der-hoffnung.de