EvangelischeEv. Kirche in Ennepetal, Gevelsberg, Haßlinghausen, und Schwelm

Küster mit Leib und Seele

Rainer Okunneck ist seit 25 Jahren Küster an der Erlöserkirche in Gevelsberg.

Rainer Okunneck ist seit 25 Jahren Küster mit Leib und Seele.

Wenn man ein fröhliches Pfeiffen vom Kirchplatz der Erlöserkirche hört, dann ist das ein untrügliches Zeichen dafür, dass der Küster vor Ort ist. Und wenn Rainer Okunneck dann seinen Laubbläser oder seine Kehrmaschine anschmeißt, wird jedem schnell klar, dass der Küster keine halben Sachen macht. Die Kirche und der Kirchplatz wirken immer wie aus dem Ei gepellt. Und das gilt auch für das Gemeindezentrum an der Sudfeldstraße, für das Rainer Okunneck ebenfalls zuständig ist. Tja, und wer sich nicht an die Spielregeln hält, die Küster Okunneck für „sein Reich“ aufgestellt hat, der oder die bekommt dann auch schon mal eine Ansage. „Meckern ist mein Job“ erklärt er augenzwinkernd. Aber eigentlich hat er sein Herz am rechten Fleck.

   

Rainer Okunneck ist engagiert und brennt für seine Kirche. So hofft er, dass sich in nächster Zeit die Kirchenbänke während der Gottesdienste wieder mehr füllen, dass wieder fröhliche Gemeindefeste rund um die Erlöserkirche gefeiert werden und dass der Gemeindeaufbau wieder Fahrt aufnimmt.

Seit dem 1. September 1997 ist Rainer Okunneck jetzt Küster an der Erlöserkirche. Verbunden ist er jedoch schon viel länger mit der Kirche und der Gemeinde. „Bis 1994 war mein Vater Friedrich Küster, und anschließend hat meine Mutter Gerda den Dienst übernommen – wobei „Vatter“ mehr oder weniger den Job gemacht hat“, erinnert sich Rainer Okunneck. „In den Jahren habe ich oft Urlaubsvertretungen für meinen Vater gemacht und kannte von daher das Arbeitsfeld sehr gut. Außerdem war ich als Ehrenamtlicher im CVJM und im Kindergottesdienst aktiv und habe im Chor mitgesungen.“

  

Beruflich hatte Rainer Okunneck dagegen erst nichts mit Kirche zu tun. Nach der Schule machte er bei der Firma Peddinghaus in Gevelsberg eine Ausbildung zum Werkzeugmacher. Auch nach der Lehre arbeitete er in der Firma, bis diese Insolvenz anmeldete. „Ich landete damals mit meinen Kolleginnen und Kollegen in einer Auffanggesellschaft, die aber keine großen Perspektiven bot“, erzählt er. „Also habe ich mich in ganz Deutschland als Werkzeugmacher beworben. Nur leider herrschte damals im Gegensatz zu heute Fachkräfteüberschuss.“

Und so reifte die Idee, sich als Küster bei der Ev. Kirchengemeinde Gevelsberg zu bewerben. Diese Bewerbung war erfolgreich: „“Vatter“ und ich haben im Küsterzimmer gesessen. Da hat er seinen dicken Schlüsselbund auf den Tisch gelegt, wir haben zusammen eine Zigarette geraucht, und dann ist er gegangen. Tja, und seitdem bin ich Küster.“

   

Anfangs war das Küsterleben schon eine Umstellung: „Ich hatte auf einmal ganz andere Arbeitszeiten als früher. Und auch die Bezahlung war schmaler als bei Peddinghaus.“ Aber letztendlich hat Rainer Okunneck den Schritt nicht bereut: „Ich kann mir meine Arbeitszeit so einteilen, wie ich das will. Das ist ein großes Plus und Privileg an meinem Beruf. Und außerdem bekomme ich in jedem Jahr ein Geburtstagsständchen von vielen hundert Menschen gesungen“, lacht er. Am 24. Dezember wird er 54 Jahre alt, dann darf er wieder zahlreiche Gratulationen entgegennehmen.