Von Bildung und Brücken, Wegen und Wandel
Die Papuastiftung muss sich von ihrem langjährigen Vorsitzenden Klaus Solmecke verabschieden
Der Dank an die Stifter, Spender und Unterstützer der Bildungsprojekte in Indonesien stand im Vordergrund des „Stiftertages“ der „Stiftung Ausbildung für Papua“, der am Abend des 21. Februar in Gevelsberg-Berge stattfand.
Die Bildungssituation in den peripheren Räumen der Provinz wurde aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet: Pfarrer Friedrich Tometten, der erst drei Tage zuvor von einer Papua-Reise zurückgekehrt war, berichtete von der mittlerweile sehr starken Vernachlässigung peripher gelegener Dörfer. Sie werden wegen ihrer schweren Erreichbarkeit über unwegsame Pfade und instabile Brücken von keinen Lehrern, Ärzten oder Pflegekräften mehr aufgesucht – selbst dann nicht, wenn der Staat sie für die Arbeit in diesen Orten bezahlt. Nur Evangelisten und die von der Stiftung finanzierten Tutoren, die Alphabetisierungskurse anbieten, nehmen solche Beschwerlichkeiten noch auf sich.
Das Fehlen von zuverlässigen und kompetenten Lehrkräften bestätigte auch Ibrahim Peyon. Der studierte Ethnologe berichtete von den Erlebnissen während seiner eigenen Schulzeit im Bergland von Papua. Auch er hatte mit langen Schulwegen und häufigem Unterrichtsausfall zu kämpfen. Die Maßnahmen der Stiftung, die dazu beitragen sollen diese Probleme abzumildern, wurden von Dr. Astrid Seckelmann vorgestellt. Derzeit konzentriert sich die partnerschaftliche Unterstützung auf drei Bereiche: Die Förderung von Schülern und Studierenden durch Teilstipendien, die Durchführung von Alphabetisierungskursen mit muttersprachlichem Lehrmaterial für Erwachsene und Kinder im ländlichen Raum und die punktuelle Stärkung des Grundschulangebots durch die Unterstützung und Ausbildung von Hilfslehrern.
Während die beiden letzten Maßnahmen sich erst seit einigen Jahren entwickeln, findet die Stipendienvergabe schon seit Jahrzehnten statt. Insgesamt konnten bereits über 600 Lernende in ganz unterschiedlichen Fächern – von der Theologie bis zur Elektrotechnik – damit gefördert werden.
Am Ende der Veranstaltung stand ein Abschied: Nach acht Jahren als Vorsitzender der Stiftung „Ausbildung für Papua“ gibt Dr. Klaus Solmecke seinen Platz im Stiftungsrat auf. Auch Dr. Astrid Seckelmann verzichtete darauf, sich wieder zu Wahl zur stellen. Beide wurden von Superintendent Hans Schmitt mit Verweis auf die Erfolge ihrer langjährigen Tätigkeit verabschiedet.